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Donnerstag, 13. September 2018

SLOWAKISCHER SONNTAG/ KIRCHWEIHFEST IN MEINE/ABSCHIEDSPREDIGT am 26. August



Das Projekt "St. Anna-Kapelle"


AKTUELLER SPENDENSTAND: 19.112 € (11.09.2018)


Das diesjährige Kirchweihfest am 26. August in St. Andreas in Meine war gleichzeitig der Tag meiner Verabschiedung. Die neun Jahre in der Gemeinde St. Altfrid gehen nun zu Ende. Eine für mich sehr schöne Zeit mit vielen prägenden Gottesdiensten, Begegnungen und Gesprächen, die für mein priesterliches Leben relevant waren. Der Ortsausschuss in St. Andreas hat einstimmig beschlossen, dass der Erlös des Pfarrfestes zugunsten des Neuaufbaus der St. Anna-Kapelle in Dolné Strháre verwandt wird. Da dieses Projekt mir besonders am Herzen liegt, bin ich für diese Entscheidung sehr dankbar. Und so konnten wir am 26. August den letzten Slowakischen Sonntag in Meine gestalten.  Dass dieser Tag zu den gelungenen gehört, verdanken ich und mein slowakischer Freund, Michal Uhrin, mit dem ich dieses Projekt im Sommer 2016 ins Leben gerufen habe, zwei Studenten aus Bratislava: Pavol Fabo (Medizin) und Peter Rusina (Internationale Beziehungen) und zwei Gymnasiasten aus Zvolen: Jakub Uhrin und Martin Sekereš (Gymnázium Ľudovíta Štúra). Als Abschiedsgeschenk bekam ich von der St. Andreas-Gemeinde neben dem „Unterschrift-T-Shirt“ (s. Foto), das ich als Erinnerung an Meine in die neue Gemeinde in Lüneburg mitnehme, eine Spende für St. Anna-Kapelle in Höhe von 400 €. Nicht zuletzt taten die schmackhaften slowakischen Paprikabratwürste, slowakischer Honig und Wein, das ihre zu einem guten Miteinander. So konnten wir viele Christen in Meine für das Projekt „St. Anna-Kapelle“ gewinnen. Ein Erlös in der unglaublichen Höhe von 2714 € bestehend aus dem „Abschiedsgeschenk“, dem Verkauf von Honig und Wein, dem Pfarrfest und zusätzlichen Spenden war das erfreuliche Ergebnis dieses Tages. Der Betrag wurde am 11. September auf das Konto von KOSTOLISKO OZ überwiesen.
An dieser Stelle sage ich allen Spendern und Spenderinnen, auch im Namen der katholischen Gemeinde in Dolné Strháre, von ganzem Herzen ein aufrichtiges „vergelt´s Gott“!


Unterstützen Sie bitte dieses Projekt nach Ihren Möglichkeiten weiter:

SPENDENKONTO
Katholische Kirchengemeinde St. Altfrid
IBAN: DE 40 2695 1311 0037 0012 78
BIC: NOLADE21GFW
Verwendungszweck:  ST. ANNA SLOWAKEI
(unbedingt angeben)

                                 Fotoimpressionen von Martin Sekereš und Pavol Fabo

Peter Rusina, Pavol Fabo und Jakub Uhrin 







mit Rosemarie von Rekowski


 ABSCHIEDSPREDIGT, St. Andreas in Meine

„Zur Freiheit hat uns Christus befreit“ (Ga 5, 1a) stellt der Apostel Paulus in seinem Brief an die Gemeinden in Galatien fest. Jesus lädt ein, ihm zu folgen aber die Berufung seiner Jünger lässt immer eine Freiheit. Keiner ist gezwungen, den Weg seiner Nachfolge anzutreten und auf ihm lebenslang zu bleiben.  Jesu Leben und Lehre - sein Evangelium – sind für die einen Grund ihres Glaubens, für die anderen hingegen ein Stein des Anstoßes. Wer ihm begegnet und sich mit ihm auf den Weg macht, muss sich früher oder später immer wieder neu entscheiden: „Bleibe ich bei Jesus oder verlasse ich ihn?“
Solche Vorgänge gab es bereits in der Gemeinde der ersten Jünger, denn für viele von ihnen,- so berichtet der Evangelist Johannes -, wirkten Jesus selbst und seine Lehre abstoßend. Seine Rede über das Lebendige Brot, das er der Welt geben will (das Evangelium vom 20. Sonntag), wurde für seine Zuhörer eine Glaubensprobe im wahrsten Sinn des Wortes, die sie vor eine Lebensentscheidung stellte. „Was er sagt, ist unerträglich. Wer kann das anhören?“ (Joh 6, 60b) Das ist der Grund, weshalb viele nicht mehr bei ihm blieben. Die Bibelwissenschaftler haben dafür den Ausdruck „galiläische Krise“ geprägt. Menschen, die auf Jesus zugegangen waren und seine Einladung zur Nachfolge angenommen hatten, versagten ihm nun die Gefolgschaft, verließen ihn und gingen wieder ihre eigenen Wege.  Jesus nimmt aber nichts zurück, geht keine faulen Kompromisse ein. Wie verwunderlich klingt seine Frage an die Gebliebenen: „Wollt auch ihr weggehen?“ (Joh 6, 67b) Er fragt nicht die, die ihn verlassen haben, er fragt uns, die wir uns etwas darauf zugutehalten, dass wir gekommen sind, gerade wir sind gefragt: Wollt auch ihr weggehen?“ Das ist keine rhetorische Frage. Sie ist ernst gemeint. Sie stellt es tatsächlich jedem frei, zu bleiben oder zu gehen. „Gott lädt ein, er zwingt keinen.“ „Wollt auch ihr weggehen?“ Das ist die entscheidende Frage. Wohin? Wohin sollen wir gehen? Sterne fallen, Ideale ermatten. Große Worte und Parole werden leer. Tote Worte und Namen gibt es genug… Petrus ergreift das Wort und spricht sein großes Bekenntnis: „Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens. Wir sind zum Glauben gekommen und haben erkannt: Du bist der Heilige Gottes.“ (Joh 6, 68-69) Er ist bereit Jesu Worte – „Worte des ewigen Lebens“ – nicht nur zu hören, sondern sie auch anzunehmen, im radikalen Vertrauen auf den „Heiligen Gottes“, der seiner Existenz Sinn und Leben in Fülle schenkt.
Die Botschaft des heutigen Evangeliums ruft auch uns in die Entscheidung und fordert unsere Antwort heraus: Glaube an Jesus Christus oder seine Ablehnung.  „Mit Jesus gehen und auf diesem Fundament das ganze Leben aufbauen“ – darauf kommt es an.
Warum bin ich in der Kirche? Warum gehe ich mit Jesus? Und bleibe bei ihm und mit ihm? Aus Tradition, Gewohnheit, Bequemlichkeit oder aus Überzeugung und Liebe? Der Glaube bleibt lebendig, wenn man sich immer wieder bewusst für Jesus entscheidet. Jeden Tag aufs Neue. Er wird auf diese Weise zu einer wahren Lebensentscheidung, die sich dann in den konkreten Alltagsentscheidungen verwirklicht, das Handeln bestimmt.

Silja Walter, mit dem Ordensnamen Schwester Maria Hedwig, die bekannte Schweizer Benediktinerin und Schriftstellerin, schreibt in seinem berühmten Gedicht: „Gebet des Klosters am Rand der Stadt“:

„Jemand muss zuhause sein,
Herr,
wenn du kommst.
Jemand muss dich erwarten,
Jemand muss nach dir Ausschau
halten,
Tag und Nacht.“

An dieser Stelle erlauben Sie mir eine Teilparaphrase, eine Teilumschreibung dieses Gedichtes von Silja Walter. Möge Sie uns ermutigen, die Entscheidung für Christus immer wieder neu zu treffen:
„Jemand glaubt an Dich, Herr, wenn du kommst/ Jemand will dich erwarten, will nach dir Ausschau halten, Tag und Nacht /Glauben an Dich ist unser Dienst, /Glauben an Dich auch für die Welt /Sie ist oft so leichtsinnig, läuft draußen herum/Jemand glaubt an Dich, Herr, wenn du kommst.“
Jemand muss es glauben,
zuhause sein um Mitternacht,
um dir das Tor zu öffnen
und dich einzulassen,
wo du immer kommst.
Und jemand muss singen,
Herr,
wenn du kommst!
Das ist unser Dienst:
Dich kommen sehen und singen.
Weil du Gott bist.
Weil du die großen Werke tust,
die keiner wirkt als du.
Und weil du herrlich bist
und wunderbar,
wie keiner.


Komm, Herr!“

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